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Donnerstag, 06. Oktober 2005

Tagebuch einer Selbstmörderin, Teil 3

Von blackangelxtx, 19:59

Mit dem nicht schlimmer kommen ist es ja so eine Sache, es kommt doch immer schlimmer als man denkt.
Ich hatte mich ja endlich wieder beruhigt und wischte das ganze Blut von meinen Armen weg. Theoretisch war es doch gar nicht so schlimm was Tim gemacht hat, versuchte ich mir selbst eizureden. In mir etwas einzureden war ich schon immer recht gut. Ich legte mich in mein Bett und deckte mich zu, obwohl es gerade mal erst 16 Uhr war. Ich schaute eine Talkshow, aber mit meinen Gedanken war ich natürlich nicht dabei. Meine Gedanken kreisten sich einzig und allein um Tim. Ich dachte wieder an den Abend. Jede Berühung war so schön gewesen, kein Wunder das ich seinen dämlichen Test nicht bestanden hab. Tim hatte doch keine Ahnung was wahre Liebe war. Dann wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, denn das Telefon klingelte. Tanja war dran. Ich erzählte ich was mir passiert ist. Ich musste dabei weinen. Oftmals hat Tanja nachgefragt was ich sagte weil sie vor lauter schluchzen mich kaum noch verstand. Wir telefonierten fast eine Stunde und danach kroch ich wieder zurück ins Bett. Aber lang hielt ich es da auch nicht aus. Ich wollte wieder mit Tim sprechen. Wie nicht anderst zu erwarten war er auch online. Ich fragte ihn ob er mich wirklich billig fand und er bejahte es. Das war wie ein Stich ins Herz. Er fand mich billig, dabei er war doch das einzigste was ich wollte. Seit einem halben Jahr machte er immer wieder mit mir rum und ich fasste auch keinen andren Typ an. Ich wollte nur ihn, warum kapierte er das nicht? Er sagte weiter das des eigentlich nicht mal ein Test war, weil er nicht dachte das ich darauf eingehen würde. Hat er vergessen das ich ihn liebe? Er sagte mir ich solle mir doch endlich´n Freund suchen. Trotzig sagte ich das ich das gleiche von ihm auch sagen könnte. Das hätte ich wohl besser nicht gesagt, wenn ich geahnt hätte was darauf kommt. Tim sagte mir das er dabei war sich´ne Freundin anzuschaffen. Da fiel es mir wie die Schuppen von den Augen, weil mir wieder was einfiel. In seinem Gästebuch sah ich dann das was ich ahnte. Er nannte das Mädchen das er liebte Schnucki. Ich schüttelte den Kopf und schon wieder hatte ich Tränen in den Augen. Schnucki wiederholte ich fassungslos. Tim liebte Schnucki. Und während dem Sex nannte er mich Schnucki. Er hatte Sex mit mir und nannte mich dabei nicht mal bei meinem Namen. Wahrscheinlich dachte er an Schnucki und nicht an mich. Was für ein Arschloch! Ich suchte hastig nach meinem Messer. Das war so schlimm für mich das zu hören. Er liebt mich nicht! Er will mich nicht! "Wie findest du sie" fragte Tim mich. Wo hatte ich verdammt nochmal nur mein Messer? "Die ist doch ganz süß?!" sagte Tim weiter. Messer gefunden. "sieht geil aus, gell?" sagte Tim. Ich griff das Messer und borhte es tief in mein Fleisch und das Blut kam sofort raus. Wie konnte Tim mich nach meiner Meinung fragen wie ich seine blöde Schnucki find? Ich hasse sie! Alles drehte sich in mir. Meine ganze Welt lag plötzlich in Scherben. Ich wusste gar nicht was ich schlimmer finden soll: das er mich beim Sex mit dem Namen seiner Tussi ansprach oder die Gewissheit das wir nie zusammen kommen würden. Aber es war doch immer klar das wir kein paar werden würden. Meine Hoffnungen sind gestorben. Der Traum zerplatze wie eine Seifenblase. "Er liebt mich nicht" flüsterte ich vor mich hin. Ich suchte Tim in meiner Buddyliste. Ich wollte seine Schnucki doch mal angucken. Ich fand ihn nicht! Er lachte und sagte das ich ihn da auch nicht mehr finden könne weil er mich gelöscht und gesperrt hatte. Es sei das Beste wenn wir keinen Kontakt mehr hätten. Jetzt war alles aus! Ich hatte das Liebste in meinem Leben verloren. Er will kein Kontakt mehr... Aber wozu auch? Er hatte ja jetzt seine Schnucki. Ich hielt das Messer ganz fest im Griff. Selbst mein weinen könnte ich nicht länger unterdrücken und so weinte ich laut los. Ich legte das Messer zur Seite und streichelte meine Pulsadern. Was für ein Sinn hatte es noch für mich ohne Tim? Er war doch mein Ein und Alles. Also Alles weg. Ich griff wieder nach meinem blutverschmierten Messer. Dann blickte ich wieder an den Bildschirm und Tim schrieb mir gerade noch leb wohl. Ich schloss die Augen. Mit aller Kraft schnitt ich mich. Das Blut strömte heraus. Die Schmerzen sind unerträglich. Man kann sie nicht beschreiben. Alles voller Blut - ganz rot. Mir wurde schwindelig. Ich verdrehte die Augen, sackte zusammen und rutschte vom Stuhl. Meine letzten Gedanken waren nur bei Tim. Ich würde jetzt in den Himmel kommen, in der Hölle war ich mein ganzes Leben lang gewesen. In meinen Gedanken war mit Tim wieder alles in Ordnung. Er liebte mich und ich ihn und nichts könnte uns trennen. Vereint für die Ewigkeit! Ich lag am Boden in einer rießigen Blutlache, mit einem Lächeln im Gesicht. Im Himmel würde alles besser werden... oder? ...

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