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Sonntag, 16. Oktober 2005

Bericht über Suizid

Von blackangelxtx, 21:11

Der Suizid ist nach dem Unfalltod die zweit häufigste Todesursache in dieser Altersschicht bis 20 Jahre.
In Deutschland sterben zur Zeit täglich drei Kinder und Jugendliche durch Suizid. Weitere 40 Kinder versuchen jeden Tag sich das Leben zu nehmen.
Die Anzahl der jugendlichen Selbstmorde ist in Großstädten doppelt so hoch wie auf dem Lande.

Sehr interessant ist aber auch, daß sich Mädchen drei mal so oft das Leben nehmen wollen wie Jungen. Dagegen führen bei Jungen die Suizidversuche drei mal öfter zum Tode wie beim weiblichen Geschlecht. Gründe dafür liegen in der Art des Suizidversuches. Denn Jungen wählen die harte Methode des Suizids, wie z. B. verbrennen, erhängen oder erschießen.

Die Selbstmordgefahr ist bei Schülern höher als bei Jugendlichen, die sich bereits in der Berufs- ausbildung befinden.

Der bekannte Suizidforscher Erwin Ringel (Psychotherapeut) sieht die Ankündigung, sich das Leben zu nehmen mit dem Motiven verbunden wie z.B.
- Der Wunsch nach Hilfe von den Angehörigen
- Diese unter Druck zu setzen oder aber auch nur zu Informieren

Es ist deshalb falsch zu glauben, daß Menschen, die von Selbstmord sprechen, es nicht tun. Acht von zehn Suizidanten haben ihre Tat vorher angekündigt.
85 % derer, die einen Suizidversuch begangen haben versuchen, sich ein zweites mal zu töten. Dieser Versuch verläuft zu 10 % wiederum tödlich.

Die Methoden,
die Kinder und Jugendliche anwenden, sind unterschiedlichster Art:
24 % erhängen
24 % erschießen
22 % vergiften
12 % ertränken sich.
28 % sonstige
Weitere Methoden wären Sturz aus großer Höhe, Öffnen von Pulsadern, sich vor einen Zug legen.

Ursachen
Die Frage der betroffenen Eltern nach dem ,,Warum" bleibt meist unbeantwortet. Nur jeder zehnte jugendliche Selbstmörder hinterläßt einen Abschiedsbrief.

Um der Frage des ,,Warum begehen Kinder und Jugendliche Selbstmord?" nachgehen zu können, muß man unterscheiden zwischen Ursache und Auslöser. Auslöser sind fast nie die Ursache eines Suizids.
Die Ursache des Suizids bei Kindern und Jugendlichen liegen meist in der frühen Kindheit. Fehler in der Erziehung wie

- Zurücksetzen oder Vernachlässigung des Kindes
- Mißtrauen
- ständige Kritik
- angstfördernde Erziehung
- zu hohe Leistungserwartung
- gestörte Familienverhältnisse

Dieses sind in der Regel die wirklichen Gründe für einen Suizid.

Auslöser
Auslöser für einen Suizid sind meist aktuelle Anlässe wie z.B.

- Verlust eines Elternteiles durch Scheidung oder Tod
- Probleme in der Schule oder Beruf
- Drogenprobleme
- Kriminalität (Diebstahl)
- Verkehrsunfall

Diese Auslöser sind meist nur der letzte Tropfen im Faß, der dieses dann zum überlaufen bringt und sich daraus oft eine unüberlegte Handlung daraus ergibt.

Wichtige Faktoren für einen Suizid bei jungen Menschen sind unter anderen

Liebeskummer: Dadurch, daß Jugendliche in der Familie keine Geborgenheit und Liebe mehr fmden, versuchen sie sich diese bei einem Freund oder einer Freundin zu finden, geht diese Liebe auch dort verloren, fallen sie in eine tiefe Resignation oder fühlen sich auf ein Abstellgleis geschoben. Dies führt dann meist zu einer Panikhandlung, dem Selbstmord als letzten Ausweg. Oft wird der Suizid auch als Racheakt benutzt, um beim Partner ein schlechtes Gewissen oder ein Schuldgefühl zu verursachen.

Nachahmung: Dabei handelt es sich um ein klares Nachahmungslernen in der Pubertät. Schauspieler, Freunde, Eltern werden imitiert. Das kann bis zum Selbstmord führen. 1981 lief im Fernsehen z.B. die Serie ,,Tod eines Schülers", die damit begann, daß sich ein Schüler vor einen Zug warf. Daraufhin stiegen die Eisenbahnsuizide enorm.

Depression: 60 % aller Selbstmörder litten unter Depressionen. 16 % der Suizide sind auf krankhafte Depressionen zurückzuführen. Den Betroffenen erscheint alles grau in grau. Nichts kann ihnen mehr Freude machen. Sogar Sachen, die früher Spaß machten, bereiten jetzt nur noch Qualen. Der Tod erscheint als Erlösung, weil schlimmer als das Leben kann er gar nicht sein.
Zum Unterschied dazu gebt es die sogenannte ,,heitere, lachende" Depression. Die Betroffenen verbergen ihr seelisches Elend hinter einer Maske und erscheinen fröhlich und sorglos. Doch plötzlich halten sie ihre Qualen nicht mehr aus und nehmen sich das Leben. Diese jungen Menschen sind besonders gefährdet, weil niemand die Gefahr erkennt, niemand bemerkt eine Veränderung. Deshalb haben diese Kinder keine Chance, daß ihnen geholfen wird.



Präventive Maßnahmen

In der Suizidforschung spricht man von einem ,,präsuizidalen Syndrom", das fast immer dem Selbstmord vorausgeht. Darunter versteht man das Zusammentreffen verschiedener psychischer Störungen zu einem Krankheitsbild.

Die Entwicklung läuft in drei Phasen ab.

1. Einengung der Gefühle
2. Aggressionsumkehr
3. Selbstmordphantasien

Die zu letzt genannte verläuft wiederum in drei Phasen und entsteht wenn Jugendliche nicht mehr weiter wissen.

Phase 1: ,,Ich möchte tot sein"
Phase 2: ,,Ich möchte mich selbst töten" Dieser Gedanke könnte schon zwanghaft werden.
Phase 3: ,,Wie und Wann werde ich es Tun"
Zu diesen Zeitpunkt wird der Selbstmord schon bis ins kleinste Detail geplant und evtl. darüber gesprochen.

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