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Du Bitch
Du Bitch
Sarah ich habe dir schon oft gesagt das ich diese Lügen nicht mehr mag. Sei froh heute ist dieser Tag an den ich wieder erzähle über deinen Quark es ist wieder soweit, bin wieder bereit fange an wieder mit streit es tut mir auch leid doch du kannst es einfach nicht lassen man muss dich immer wieder dafür hassen ich kann es einfach nicht fassen diese gerüchte wirst du anscheinend niemals lassen ich habs saht ich bin jetzt so richtig drauf meine diss gehen alle mit berg auf doch du wirst niemals verstehen also wär es besser du würdest jetzt gehen ich habe gehört ICH BIN ANGEBLICH GESTÖRT? also wirklich jetzt bin ich ämpört wer hier gestört ist bist ja woll du du siehst aus wie eine hingeschissene Kuh doch da kann man ja woll nix mehr machen sry da muss man nur lachen lass es doch ma krachen wo sind denn die wachen die angeblich alle platt machen hahaha da werde ich lachen und dein Styl auch ist jetzt tote hose du machst dir ja schon vor angst in deine hose achja wo ich schon gerade mal bei styl bin ICH HABE GEHÖRT ICH SEHE AUS wie Deichkind HAHA Das denkst auch nur du ich sach besser nix mehr dazu naja man kann nicht immer so sein wie man will das findst du gemein? das will ich erstma sehen du solltest mich echt verstehen weil die gier dir nach macht und ruhm sagma wo ist nun dein heldentum HAHAHA ich habe es doch gewusst deshalb ist zwischen uns nun schluss aber tja das geht dich ja nix an so viel ich hast du ein anderen mann achja HABE GEHÖRT DU BIST DIE COOLSTE AUF DER WELT wenn das so ist warum hast du kein geld was du angeblich hasst ach komm geh zurück in den frauenknast weil gegen mich hast du keine chance meine disse sind schon an Betongs alle raper kennen schon meine disse doch deine sind so flüssig wie pisse ich habe es saht das du nur noch scheiße erzählt also ich hoffe das du dich mit diesen diss hier weiter Quälst wenn ich jetzt noch anfangen würde weiter zu dissen könntest du dich direkt verpissen also dieser text ist nur eine warnung ich meine es ernst pass auf ich habe erfahrung hör ich noch eine scheiße dann gehts erst richtig ab das wird nicht knapp ich habe es wirklich saht also: DIESER TEXT SOLL ERRINNERN DAS ICH MICH WEHRE UND DAS IN EHRE ALSO LASS DIE SCHEIßE BESSER SEIN BEIN NÄCHSTEN MAL WERDE ICH ERST SO RICHTIG GEMEIN HAU REIN.
thÂtZz HÔT ,ýôû'rê NÔTthÂtZz HÔT ,ýôû'rê NÔTthÂtZz HÔT ,ýôû'rê
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DaMn lAdýýÝzZZz Th!$ BoÝ !$ DaMn HôT!!!!
Donnerstag, 27. Oktober 2005
Des is soooo der hamma!!!!!!!!
voll des süße viech.....
Montag, 24. Oktober 2005
muahaha
Soooooooooooo ein shice!!!!
wer ist schon auf Tokio Hotel neidisch?????!!!!!!!!
Tragische Sache
Gedankenverloren sitzt Jenny in ihrer Schulbank und blickt in den verregneten Tag. Schon seit Tagen redet sie mit niemandem aus der Klasse mehr und es scheint sich auch niemand für sie zu interessieren. Es ist Englischstunde und alle sitzen gelangweilt vor ihrer Grammatik. Vorsichtig dreht sich ein Kopf vor Jenny nach hinten. Er gehört Chrissi, einer Jennys besten Freundinnen.
"Jenny, was ist eigentlich mit dir los?", fragt sie im Flüsterton.
"Nichts!", keift Jenny zurück und blickt sie böse an.
"Oh, entschuldige, dass ich gefragt habe!", keift Chrissi zurück und dreht sich beleidigt um. Lydia, ihre Banknachbarin, blickt vorsichtig zu ihr hinüber, um nicht auch noch eine Bemerkung einzufangen, doch Jenny schaut schon wieder aus dem Fenster.
Auch Chrissi wagt noch einen Blick nach hinten und sieht Jenny an. Sie weiß, dass etwas nicht stimmt. Schon seit Tagen spricht Jenny mit niemandem aus der Klasse mehr, nur wenn sie direkt gefragt wird, und selbst dann sind die Antworten nur kurz und grob. Sie lässt niemanden an sich heran. Wehmütig denkt Chrissi an frühere Zeiten, als sie sich noch alles erzählt haben und Spaß hatten...
Jenny sieht traurig aus. Ihre Augen starren ins Leere. Ihr Anblick tut Chrissi weh. Wie sie dasitzt wie ein Häufchen Elend. Ihr Gesicht ist wie versteinert, die Augen traurig und leer. Sie beißt weiter auf ihre Lippen, obwohl sie schon ganz blutig sind. Der Kopf liegt in ihren Händen, als könnte sie ihn nicht mehr tragen. Erschrocken stellt Chrissi fest, dass Jennys Arme aussehen, als hätte sie sich geschnitten. Denkt sie etwa daran, sich umzubringen?
"Christina, würdest du dich bitte endlich umdrehen und dich mit der Grammatik beschäftigen!", poltert Frau Sanders Stimme in Chrissis
Gegen Ende der Pause wagt Chrissi einen neuen Versuch. Sie nimmt all ihren Mut zusammen und fragt Jenny, was denn mit ihr los sei.
"Es ist nichts, also lass mich endlich in Ruhe!", schreit Jenny sie an.
Im ersten Moment ist Chrissi über diese ungewöhnliche Reaktion erschrocken, aber dann wird auch sie wütend.
"Tut mir Leid, Jenny, wenn ich dich belästige, aber ich möchte bloß wissen, warum du mit niemandem mehr redest", keift Chrissi zurück.
In der Klasse ist es still geworden, alle schauen zu Jenny und Chrissi.
"Als ob es dich interessieren würde!", platzt es aus Jenny heraus. "Und außerdem, wieso sollte ich es gerade dir erzählen? Du hast doch ständig nur mit irgendwelchen Kerlen zu tun, die dir wichtiger sind als alles andere. Und warum soll ich dir etwas erzählen, wenn du mir auch nichts mehr erzählst?"
"Vielleicht weil ich ich dachte, dass wir Freunde sind", sagt Chrissi mit leiser Stimme.
"Freunde? Freunde wir zwei?!", fragt Jenny ungläubig. Sie kann nicht glauben, was sie gerade gehört hat. "O nein, Chrissi, wir zwei sind schon lange keine Freunde mehr, genauso wenig wie Lydia oder Sissi oder irgendjemand anderer von meinen Bekanntschaften. Nein, Chrissi, ich habe keine Freunde mehr!" Herausfordernd schaut sie Chrissi an, die so etwas nicht auf sich sitzen lässt.
"O ja, natürlich, du armes Mädchen bist ganz allein, ohne Freunde... Verdammt, Jenny, hör auf mit diesem Blödsinn! Wenn du mal wieder deine depressive Phase hast, dann gib die Schuld bitte nicht immer den anderen..." Jetzt ist auch Chrissi voll in Fahrt.
Und niemand hat wahrgenommen, dass es schon wieder zum Unterricht geläutet hat. Herr Brandner hat sich das Schauspiel schon eine Weile mit angesehen und nutzt nun die kurze Pause, um einzugreifen und die Klasse zur Ruhe zu bringen.
"Würdet ihr eure kleine Auseinandersetzung in der nächsten Pause weiterführen?", mischt er sich mit sanfter, aber bestimmter Stimme ein und blickt dabei in Jennys und Chrissis Richtung. Für einen Moment herrscht Stille in der Klasse und jeder sieht Jenny an, die vor Wut schon einen ganz roten Kopf hat. Trotzdem hofft jeder darauf, dass sie sich noch beherrschen wird.
"Halten Sie sich da bitte raus, Herr Brandner! Ich bin noch lange nicht fertig!", versucht Jenny mit beherrschter Stimme klarzumachen, aber noch ehe sie fortfahren kann, mischt Nicole sich ein.
Doch davon lässt sich Jenny nicht einschüchtern. Sie weiß, dass es jetzt kein Zurück mehr für sie gibt. "Halt du dich da gefälligst raus! Du schwingst doch dauernd nur die große Klappe und denkst, du wärst die Größte. Andere Menschen sind für dich nur zum Spielen da. Als ob du ´ne Ahnung von meinem Leben hättest!"
"Jetzt spiel dich nicht gleich so auf, als ob du jeden Moment aus dem Fenster springen oder dir die Pulsadern aufschneiden wolltest!"
Das ist für Jenny ein Satz, der tief gesessen hat, ohne dass Nicole auch nur den Hauch einer Ahnung von dem verspürt, was sie gerade angerichtet hat.
"Legst du’s drauf an?!" ist Jennys kurze, aber bestimmte Antwort. Die Bemerkung bringt die ganze Klasse zum Schweigen.
Das findet Chrissi nun aber alles etwas übertrieben und sie schaltet sich ein: "Jenny, hör auf mit dem Scheiß! Denkst du, dass du dadurch mehr Anerkennung bekommst?"
"Es geht mir nicht um Anerkennung. Es geht mir nur darum, dass ich endlich aus diesem Scheißleben verschwinden möchte!", brüllt Jenny ins Zimmer, ohne jemand Bestimmten dabei anzusehen. Sie weiß, dass viele aus der Klasse sie für verrückt halten, aber wer von ihnen hat schon eine Ahnung von dem, was in ihr vorgeht?
Vorsichtig mischt sich nun Herr Brandner wieder ins Geschehen ein. "Also ich weiß nicht, welche Probleme du hast, Jenny, aber wenn du, wies mir scheint, mit niemandem darüber reden willst, dann solltest du vielleicht mal zum Psychologen gehen."
Ein kichern geht durch die Klasse, einige müssen sich ernsthaft das Lachen verkneifen.
"Sie denken wohl auch, ich bin verrückt?", flüstert Jenny zutiefst verletzt, nimmt dabei kaum wahr, dass sie überhaupt etwas sagt.
Das Lachen in der Klasse verstummt. Jeder kann sehen, wie Jenny die Tränen in die Augen steigen und sie in sich zusammensinkt. Nur mit Mühe kann sie die Tränen zurückhalten, um nicht noch ihren letzten Stolz zu verlieren.
Alles ist still. Dann dreht sich Jenny um und packt ihre Sachen zusammen.
Als sie zur Türe hinaus will, stellt Maik sich ihr in den Weg. Er kennt sie schon seit Jahren. Sie weiß, dass er in sie verliebt ist. Maik ist im Augenblick wahrscheinlich auch der Einzige, der weiß, was Jenny nun vorhat.
Sie schaut ihn erschrocken an.
"Tus nicht!", sagt er mit ernster Stimme.
"Ich habe keine andere Wahl", antwortet Jenny tonlos.
"Oh, welch ein Drama! Sie verlässt ihn! Welch schmerzhafter Abschied! Gib ihm noch schnell ein Kuesschen und dann los, sonst verpasst du den Zug!" Das war Dave, der Klassenclown. Aber niemand lacht.
"Du hast Recht, Dave, ich sollte mich beeilen, der nächste Zug erreicht in zehn Minuten die Brücke..."
(¯`¤» nûr dêr schmêrz «¤´¯)
°$~* thêrê's ônly pâîn *~$°
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(¯`¤» Lôvê hûrts«¤´¯)
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(¯`.¸.¤*¨*¤..-» Immer Wenn Man Denkt «-.¤*¨*¤.¸.´¯)
Man Hätte Eine Chance Mal «-.¤*¨*¤.¸.´¯)
(¯`.¸.¤*¨*¤..-» Glücklich Sein Zu «-.¤*¨*¤.¸.´¯)
Können, Wird Einem Die «-.¤*¨*¤.¸.´¯)
(¯`.¸.¤*¨*¤..-» Hoffnung Genommen «-.¤*¨*¤.¸.´¯)
Sie Wird Von Einem Gerissen «-.¤*¨*¤.¸.´¯)
(¯`.¸.¤*¨*¤..-» Ohne Rücksicht Auf «-.¤*¨*¤.¸.´¯)
Verluste - Man Wirft Dein Herz «-.¤*¨*¤.¸.´¯)
(¯`.¸.¤*¨*¤..-» Und Deine Gefühle «-.¤*¨*¤.¸.´¯)
Einfach Weg, Als Hätten Sie «-.¤*¨*¤.¸.´¯)
(¯`.¸.¤*¨*¤..-» Keinen Wert Mehr «-.¤.¸.¤**,_)
(¯`¤»Angst«¤´¯)
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Freitag, 21. Oktober 2005
SSV
Nach vorsichtigen Schätzungen gibt es allein in Deutschland bis zu 200.000 Menschen, die sich selbst verletzen. Es sind fast immer Mädchen und Frauen, vorwiegend im Alter zwischen 16 bis 30 Jahren, die sich Wunden zufügen - Jungen und Männer neigen eher zu Gewalttätigkeiten als zu autoaggressivem Verhalten.
Wenn Menschen sich selbst verletzen, dann tun sie dies aus dem Empfinden, die Verbindung und den Zugang zum eigenen Körper verloren zu haben und ihn nicht mehr zu spüren. In ihrer Not schnibbeln und kratzen sich blutig, verbrennen und verätzen ihre Haut.
Hinter selbstschädigendem Verhalten verbergen sich zugleich Hilferuf und Vorwurf an die Umwelt. Wer beispielsweise als Kind vernachlässigt, missbraucht oder verletzt wurde und keine Hilfe gefunden hat, neigt später eher dazu, sich selbst zu schädigen und zu bestrafen. Ohnmächtig und hilflos übernehmen diese Menschen die Anschuldigung des Täters und richten ihre Wut ersatzweise gegen sich selbst, da sie sie nicht gegen den richtigen Adressaten richten und ausleben können.
Nicht selten gehen Selbstverletzungen mit abhängigem Verhalten einher. Jede dritte Frau, die sich selbst verletzt, leidet auch unter Ess-Brech-Sucht, und auch unter magersüchtigen Mädchen zwischen 13 bis 17 Jahren sind Selbstverletzungen relativ häufig. Essstörungen fungieren als Ventil, sich Erleichterung von einem unerträglichen inneren Druck zu verschaffen, und sie sind im Grunde auch eine Form der Selbstschädigung. Wenn irgendwann die negative Gefühle - Ängste, Zweifel, Depressionen, Wut - übermächtig werden und der innere Druck nicht mehr durch Essen und Erbrechen abgebaut werden kann, dann brauchen manche Betroffenen drastischere Mittel. Nicht bewältigte Schmerzen aus der Vergangenheit versuchen sie praktisch durch aktuelle Schmerzen aufzuarbeiten und abzubauen. Und erst wenn Blut fließt, haben sie die Empfindung, sich selbst wieder zu spüren. Dieses Spüren stellt sich oft mit Verzögerung ein; erst Minuten oder Stunden später schmerzt die Wunde.
Selbstverletzungen werden oft wie eine Zeremonie inszeniert und zelebriert: Messer und Rasierklingen werden akkurat auf einem Samttuch an einem bewusst ausgewählten Ort ausgebreitet, Störquellen werden ausgeschaltet, Musik läuft im Hintergrund. Selbstverletzerinnen schaukeln nicht selten in einen tranceähnlichen, ekstatischen, der sie zunächst keine Schmerzen spüren lässt, ihnen aber zu dem ersehnten Kick verhilft.
Selbstverletzendes Verhalten (SVV) ist keine eigenständige seelische Erkrankung, sondern Symptom und Ausdruck einer schweren psychischen Krankheit an der Grenze zur Psychose, etwa einer Borderline- oder Multiplen Persönlichkeitsstörung. Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung kennen keine Ich-Grenzen, und ihre extremen Stimmungsschwankungen führen häufig dazu, sich selbst zu schädigen und sich Schmerzen zu bereiten, um die Grenzen zwischen dem Ich und der Welt zu definieren und körperlich spürbar zu machen.
Wer sich selbst verletzt oder schädigt, tut dies nicht generell offenkundig: Manche injizieren heimlich Urin oder trinken Desinfektionsmittel, andere neigen auffallend zu »Unfällen«. Wenn Mädchen oder Frauen anfangen, an sich herumzuschneiden, sich mit Glasscherben die Haut aufzuritzen, sich zu verbrühen, sich mit Feuerzeugen und Zigaretten zu verbrennen, sich die Haare auszureißen oder die Knochen zu brechen, dann ist das Anzeichen einer heftigen inneren Qual und eine drastische Botschaft an die Außenwelt. Narben sind unübersehbare Hilferufe.
Vieles, das als frühe Ursache von Essstörungen gesehen wird, führt auch zum Zwang, sich selbst zu verletzen: gestörte Mutter-Kind-Beziehungen, Grenzüberschreitungen, sexuelle und seelische Gewalt, emotionale Vernachlässigung, Missbrauch. Nach einer amerikanischen Studie sind 62 Prozent der Betroffenen in ihrer Kindheit sexuell missbraucht worden. Opfer sind in allen Gesellschaftsschichten zu finden. Die prominenteste Selbstverletzerin dürfte Lady Di gewesen sein. 1996 gestand sie in einem Fernsehinterview, dass sie sich absichtlich schnitt und aufritzte, mit Rasierklingen, Glasscherben oder einem Zitronenhobel. Auch über Schauspielerinnen wie Romy Schneider und Angelina Jolie ist ähnliches bekannt geworden.
Selbstverletzendes Verhalten ist eine sozusagen pervertierte Art, sich um sich selbst zu kümmern und für das eigene »Wohlbefinden« zu sorgen. Denn viele Frauen, die sich selbst verletzen, haben nie ge- oder irgendwann verlernt, die Signale ihres Körpers zu verstehen. Sie sind nicht nur unfähig (geworden), Schmerz und Verzweiflung zu spüren, sondern nehmen auch Hunger und Durst, Kälte und Müdigkeit nicht mehr wahr. Sie stehen gewissermaßen neben sich, haben kein Zuhause im eigenen Körper, sind sich und ihrem Körper entfremdet, kennen kein ganzheitliches Ich-Gefühl.
Die große Gemeinsamkeit bei Essstörungen und selbstverletzendem Verhalten ist die Manipulation am eigenen Körper: Seelische Qualen drücken sie nicht in Worten aus, sondern durch Aktionen gegen ihren Körper: Das Austragen des Konflikts mit der Um- und Außenwelt wird auf das Schlachtfeld Körper verlagert. Eine Selbstverletzung erfüllt so mindestens zwei Funktionen: sich wieder in Kontakt mit der eigenen Person und mit dem eigenen Körper zu bringen, und sich emotionale Bedürfnisse zu erfüllen, ohne mit offen ausgesprochenen Wünschen und Forderungen an Mitmenschen heranzutreten.
Gerade Essgestörte haben ja nicht nur Probleme, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen, sondern auch Schwierigkeiten, sie zu formulieren und nach außen zu vertreten. Mit einer Wunde erregen sie mindestens Besorgnis, Aufmerksamkeit und Mitleid, erhalten wahrscheinlich Zuwendung und Nähe. Nach dem Akt der Selbstverletzung stellen sich nicht nur Gefühle der Entlastung und Erleichterung, des Stolzes und gar Glücksgefühle ein, wie es Jogger, oder Bungee-Springer durch die Ausschüttung von körpereigenen Opiaten kennen, sondern oft auch bohrende Schuldgefühle.
Viele Betroffene behindern dann aktiv den Heilungsprozess der Wunden, die sie sich selbst beigefügt haben. Sie kratzen Schorfe ab, öffnen Wunden, die bereits heilen oder beißen sie wieder auf. Wer sich so verstümmelt, verstößt auch gegen das ungeschriebene Gesetz einer Gesellschaft, die Schönheit und Makellosigkeit idealisiert: die Betreffende brandmarkt sich selbst und erzeugt mit diesem (auto)aggressiven Protest zugleich Aufmerksamkeit und Mitleid, distanziert sich aber auch von der Norm.
Die offenen und verborgenen Botschaften und Signale, die einerseits Essgestörte aussenden, andererseits Menschen, die sich selbst verletzen, sind nahezu identisch. Beide zeigen durch ihr Verhalten, wie stark sie (seelisch) Schaden genommen haben. Ein ausgemergelter Körper kann wie eine tiefe Schnittwunde oder eine eiternde Brandblase nach außen dokumentieren, wie schlecht es der Betreffenden geht. Implizit ist darin auch die Aussage verpackt: Ich behandle meinen Körper so schlecht wie ihr meine Seele!
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